Datenschutz und Technologie standen immer in einer engen Beziehung zueinander. Der Einzug von Rechnern in das Geschäftsleben und in die öffentliche Verwaltung gab den Anstoß für die Entwicklung von Gesetzen und Grundsätzen, die den Datenschutz betreffen und die ihrerseits wiederum die Einrichtung von Datenschutzbehörden nach sich zogen.
Die technische Entwicklung ermöglicht eine technisch besser ausgereifte Sammlung und Verarbeitung immer größerer Mengen an personenbezogenen Daten. Zwar erhöhen fortgeschrittene Technologien einerseits die Risiken für den Schutz der Privatsphäre und für den Datenschutz, können andererseits aber den Personen, deren Daten verarbeitet werden, auch technologische Lösungen für mehr Transparenz und eine bessere Kontrolle bieten.
Datenschutzbehörden müssen sowohl über die potenziellen Risiken als auch über die Chancen dieser Neuerungen stets auf dem Laufenden sein: Sie setzen sich dafür ein, die Möglichkeiten, die mit neuen Technologien verbunden sind, zu verstehen, und fördern gleichzeitig die Integration von Datenschutz durch Technik und von datenschutzfreundlichen Voreinstellungen in den Innovationsprozess.
Der Europäische Datenschutzbeauftragte misst der Einbeziehung der technologischen Dimension des Datenschutzes in unsere Arbeit strategische Bedeutung bei.
Hauptziel ist es sicherzustellen, dass wir den technologischen Auswirkungen bei unserer Arbeit in angemessener Weise Rechnung tragen und dass wir durch unsere Tätigkeit deutlich machen, dass der Europäische Datenschutzbeauftragte
- technologische Entwicklungen überwacht, die wie z. B. Cloud Computing, PIMS, Big Data und Schadsoftware Auswirkungen auf den Schutz der Privatsphäre und den Datenschutz haben können;
- die potenziellen Auswirkungen von technologieorientierten politischen Strategien und von Gesetzgebungsvorschlägen analysiert und versteht, wie unser C-ITS-Bericht oder unsere Stellungnahmen, Kommentare zeigen;
- die öffentliche Debatte durch Berichte über die neue Technologie unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Privatsphäre und des Datenschutzes, wie unter anderem durch TechDispatch, EDPS Newsletter, Papiere und sonstige Veröffentlichungen und Veranstaltungen z. B. IPEN Workshops und CPDP, voranbringt;
- den Institutionen der EU, nationalen Datenschutz- und Aufsichtsbehörden sowie der breiten Bevölkerung Unterstützung bietet, indem er als Referenzstelle für die Klärung technologischer Fragen zum Schutz der Privatsphäre und zum Datenschutz dient;
- über das technologische Wissen und die technologischen Instrumente verfügt, um wirksame Inspektionen von IT-Systemen und sonstigen technischen Lösungen durchzuführen, die für die Verarbeitung personenbezogener Daten eingesetzt werden; und
- Leitlinien vorlegt zu technologischen Entwicklungen, die für den Schutz der Privatsphäre und den Datenschutz sowie die ordnungsgemäße Einhaltung der Grundsätze für den Schutz der Privatsphäre durch Technik und für am Schutz der Privatsphäre orientierte Voreinstellungen relevant sind, und entsprechend Einfluss auf die Entwicklung nimmt, sensibilisiert und berät.