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Vorabkontrolle

Manche Verfahren, die EU-Institutionen eingeführt haben, bringen Risiken für das Recht auf Datenschutz und die Grundfreiheiten des Einzelnen mit sich.

Der frühere Rechtsrahmen (Verordnung (EG) Nr. 45/2001) verpflichtete die EU-Institutionen, uns eine Meldung zu machen, bevor sie risikobehaftete Datenverarbeitungsverfahren einführten.

Im Allgemeinen waren unsere Stellungnahmen zu Vorabkontrollen öffentlich.

Die Verordnung (EU) 2018/1725 stützt sich auf die frühere Verordnung und entspricht der Datenschutzgrundverordnung (EU) 2016/679 (DSGVO), die für die meisten Organisationen gilt, die personenbezogene Daten in den Mitgliedstaaten verarbeiten. Im Vergleich zu den früheren Vorschriften werden durch die Verordnung (EU) 2018/1725 die Dokumentationspflichten stärker an den Risiken ausgerichtet, die die Verarbeitung personenbezogener Daten mit sich bringen. Dies bedeutet beispielsweise, dass die Dokumentationsanforderungen für das Abonnieren eines Newsletters von EU-Institutionen niedriger sind als etwa für ein intelligentes Videoüberwachungssystem, das öffentlich zugänglichen Raum überwacht, oder für eine Datenbank, die Profile von Reisenden zu Kontrollzwecken erstellt.

Je nach Verfahren müssen die EU-Institutionen bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten (als „Verantwortliche“) nicht unbedingt alle nachstehend aufgeführten Schritte durchlaufen (diese Schritte sind im Leitfaden „Rechenschaftspflicht vor Ort“ beschrieben):

    • Erstellung der grundlegenden Dokumentation („Verzeichnis“) aller Verarbeitungsvorgänge;
    • Prüfung der Wahrscheinlichkeit, dass der Vorgang ein hohes Risiko für die Personen darstellt, deren Daten verarbeitet werden, und Konsultation des DSB, wenn dies der Fall zu sein scheint;
    • Muss die EU-Institution eine Datenschutz-Folgenabschätzung durchführen, so sind dabei diese Risiken eingehender zu untersuchen und spezifische Garantien/Kontrollen zu ihrer Bewältigung zu entwickeln;
    • Deuten die Ergebnisse der Datenschutz-Folgenabschätzung auf hohe Restrisiken für den Datenschutz hin, muss die EU-Institution beim EDSB eine vorherige Konsultation beantragen (siehe Artikel 40 bzw. Artikel 90 der Verordnung (EU) 2018/1725 für verwaltungstechnische und operative personenbezogene Daten).

Artikel 39 der Verordnung 2016/794 über Europol sieht für neue Arten von Verarbeitungsvorgängen in Bezug auf operative Daten – Daten, die von Europol zur Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Verhütung und Bekämpfung von schwerer Kriminalität und Terrorismus verarbeitet werden – eine vorherige Ad-hoc-Konsultation vor. Entsprechend sieht Artikel 72 der Verordnung 2017/1939 über die Europäische Staatsanwaltschaft (EuStA) einen besonderen Mechanismus zur vorherigen Konsultation für die Verarbeitung von operativen Daten vor, nämlich von Daten, die im Zusammenhang mit strafrechtlichen Ermittlungen und Strafverfolgungsmaßnahmen der EuStA verarbeitet werden. Die Verordnung 2018/1725, einschließlich des Standardmechanismus für die vorherige Konsultation, ist für die Verarbeitung von verwaltungstechnischen Daten durch Europol und die EuStA anwendbar, wozu beispielsweise auch Daten über Mitarbeiter und Besucher gehören.

Wenn eine EU-Institution unsicher ist, ob sie uns eine Verarbeitung zwecks vorheriger Konsultation melden muss, kann ihr DSB uns in dieser Frage konsultieren.

Wie auch bei den früheren Stellungnahmen zur Vorabkontrolle sind die Stellungnahmen im Allgemeinen öffentlich. Allerdings können wir sensible Elemente erforderlichenfalls, wie etwa im Zusammenhang mit Sicherheitsaspekten, löschen. Einige Stellungnahmen, die naturgemäß sensibel sind, insbesondere im Bereich Polizei und Justiz, werden gegebenenfalls nicht veröffentlicht. Aus Gründen der Transparenz enthält unser Jahresbericht eine Zusammenfassung dieser Stellungnahmen.

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10
Jan
2008

AGS-EDV Database at JRC-ITU in Karlsruhe - Commission

Opinion of 10 January 2008 on a notification for prior checking on "AGS-EDV Database at JRC-ITU in Karlsruhe" (Case 2007-378)
The Radioprotection Service of the JRC Institute for Transuranium Elements (ITU) in Karlsruhe processes health related data of occupationally exposed workers and visitors in accordance with the respective legal obligations laid down in the German Ionising Radiation Protection Regulation implementing Euratom Directives 96/29 and 90/641. The processing operations concern the handling of personal radiation data coming from internal and external dosimetry measurements by two external research centres, as well as the management of the respective database set to detect overexposure to the ionising radiation risks. 

 

The EDPS recommendations provided in this opinion aim to ensure the full compliance with the Regulation 45/2001 and concern, in particular, the information to be provided to the data subjects, as well as the necessity to comply with the confidentiality and security obligations by all subjects involved in this data processing.

Verfügbare Sprachen: Englisch, Französisch
9
Jan
2008

Recruitment of staff - Ombudsman

Opinion of 9 January 2008 on a notification for prior checking regarding the "Recruitment of staff (officials / temporary staff / contract staff)" dossier (Case 2007-405)

Verfügbare Sprachen: Englisch, Französisch
7
Jan
2008

Recruitment - European Maritime Safety Agency

Opinion of 7 January 2008 on a notification for prior checking regarding the "recruitment of permanent, temporary and contract agents" (Case 2007-566)

Personal data processed within the selection procedure for new EMSA staff members are used for the evaluation of the respective candidates in view of their possible recruitment or establishment of an EMSA reserve lists for similar vacancies. The selection of temporary agents is carried out exclusively by the Agency; the selection permanent and contract agents can be carried either by the Agency itself or by using the respective EPSO database.
 
The EDPS recommendations provided in this opinion aim to ensure the full compliance with the Regulation 45/2001 and concern, in particular, the information to be provided to the data subjects.
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7
Jan
2008

Recording of leave - European Medicines Agency

Opinion of 7 January 2008 on a notification for prior checking on recording of the leave of temporary, auxiliary and contract agents, national experts and trainees (Case 2007-420)
Various categories of personal data are being processed in connection with recording of leave granted to the EMEA staff members. In particular, health related data are being processed in relation with sick leave, leave for medical appointments, maternity leave, as well as certain types of special leave (such as in case of leave for a serious illness of a family relative). In addition, personal data revealing religious beliefs may be processed in case of exchange of EMEA public holidays for the respective traditional or religious holidays.

 

The EDPS recommendations provided in this opinion aim to ensure the full compliance with the Regulation 45/2001 and concern, in particular, the information to be provided to the data subjects, the modalities of exercise of rights of access and rectification, as well as recall the necessity to observe the data protection principles.

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